Bevor sich ein Jurist mit dem Titel „Fachanwalt“ schmücken darf, muss er einige Hürden nehmen. Zum einen muss er eine mehrjährige praktische Tätigkeit innerhalb seines Fachgebietes nachweisen. Weiterhin muss er auf umfangreiches theoretisches Wissen zurückgreifen können. Ein Fachanwalt für Familienrecht von zum Beispiel der Rechtsanwaltskanzlei Janssen und Enninga ist im Ehe-, Familien- und Kindschaftsrecht genauso zu Hause wie im internationalen Privatrecht, im familienrechtlichen Verfahrens- und Kostenrecht und im Erb- und Steuerrecht.

In juristischen Fachseminaren vertieft er sein Wissen. In mehrstündigen Prüfungen bekommt der angehende Fachanwalt sein erworbenes Wissen attestiert. Das kostet nicht nur Geld, sondern auch Zeit.

Die praktischen Erfahrungen werden anhand der bearbeiteten Fälle überprüft. In der Regel muss er über 100 Fälle, die er bearbeitet hat, nachweisen. Mindestens die Hälfte davon muss gerichtlich verhandelt worden sein.

Sind alle Voraussetzungen erfüllt, kann der Antrag auf Zulassung als Fachanwalt bei der zuständigen Rechtsanwaltskammer gestellt werden. Dort prüft ein Fachausschuss die Eignung und gibt eine Empfehlung an den Vorstand der Kammer. Dieser entscheidet dann endgültig, ob dem Antragssteller der Fachanwaltstitel verliehen wird. Bis zu maximal drei Fachanwaltstitel darf ein zugelassener Rechtsanwalt führen.


Tätigkeitsschwerpunkte
Kern des Fachanwalts für Familienrecht ist das Schlichten von familiären Streitigkeiten. Die Familienrechtler vertreten ihre Mandanten gerichtlich und außergerichtlich. Sie sind beratend schon vor der Eheschließung tätig. Etwa wenn ein Ehevertrag ausgearbeitet werden soll. Oder sie begleiten ihre Mandanten bei einer Scheidung.
Sind bei der Trennung Kinder betroffen, so obliegt dem Anwalt eine besondere Verantwortung. Er muss hier Fingerspitzengefühl beweisen, denn das Kindswohl sollte stets im Mittelpunkt stehen, ungeachtet aller Differenzen, die es zwischen den Parteien zu schlichten und zu klären gilt.
Er klärt für seine Mandanten die Unterhaltsansprüche, die faire Aufteilung des Vermögens oder auch das Sorge- und Umgangsrecht.
Ziel in einem Scheidungsprozess ist die Prämisse, dass möglichst faire Entscheidungen getroffen werden, die keine der Parteien übervorteilt.

Viele Fachanwälte für Familienrecht haben eine Zusatzausbildung zum Mediator. Das erleichtert die außergerichtliche Klärung bei Familienstreitigkeiten.

Ein guter Fachanwalt legt Wert auf ständige Weiter- und Fortbildung. So gewährleistet er beste Beratungsqualität für seine Mandanten. Was sowohl die Kenntnisse der aktuellen Rechtsprechung betrifft als auch den Umgang mit seinen Mandanten. Denn eine Trennung oder ein Scheidungsprozess werden oftmals durch schwierige persönliche Umstände des Mandanten erschwert. Hier gilt es für den versierten Fachanwalt stets die Ruhe und den Überblick zu behalten, um ein Abdriften in einen "Rosenkrieg" zu vermeiden.

Fazit: Der Fachanwalt für Familienrecht hat sowohl fachlich als auch menschlich ein komplexes und herausforderndes Tätigkeitsfeld. Eine große persönliche Herausforderung in diesem Berufszweig ist die Fähigkeit, stets den emotionalen Abstand zu den Mandanten zu wahren. Empathie ist eine wichtige Voraussetzung. Die darf allerdings nicht dazu führen, dass sich der Anwalt mit den persönlichen Schwierigkeiten seiner Mandanten identifiziert. Er sollte über die Fähigkeit verfügen, auch in turbulenten Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Und immer die Lösung und nicht die Emotionen in den Mittelpunkt stellen.

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